Suche

 
 

 

Die Naturwissenschaft Biologie wird als die Lehre des Lebens definiert. Aus diesem Grund versucht der Fachbereich Biologie des TMG Oschatz in den einzelnen Jahrgangsstufen, das Erkunden der Vielfalt des Lebens mit dem Naturerleben zu verbinden.

Dieser Ansatz führt unsere jüngsten Jahrgänge zu verschiedenen regionalen Exkursionen. Im Zusammenhang mit der Wissensvermittlung im Unterricht wird durch die Einbeziehung externer Fachleute eine stärkere Anschaulichkeit und Praxisorientierung gesichert.

 

Exkursion „Wermsdorfer Teiche“

In der 5. Klasse findet die erste Exkursion zum Stoffgebiet Fische statt. Den Startpunkt bildet die Staumauer des Döllnitzsees im Laubental bei Wermsdorf. Ein in den Jahren 1981-83 durch den Menschen künstlich angelegtes Fischzuchtgewässer, welches mit einer Größe von ca. 85 Hektar eines der größten und tiefsten Gewässer der durch die Teichwirtschaft Wermsdorf genutzten Seen in der Region darstellt.

 

bio exk wermsdorferteiche1 bio exk wermsdorferteiche2

 

Der Weg entlang des südwestlichen Ufers führt die Schüler weiter in Richtung Hälteranlage in Göttwitz. Dabei lassen sich viele Beobachtungen der Flora und Fauna am Ökosystem See machen. Die rechte Seite des Weges säumt der typische Aufbau des Ufers mit einer Vielfalt an Pflanzen, z. B. Weiden, Erlen, Schilfrohr, Rohrkolben und an Tieren, z. B. Haubentaucher, Graureiher, Stockenten. Mit etwas Glück und Ruhe lassen sich auch der Seeadler oder der Fischadler am Gewässer beobachten. Auch ein Kranichpaar hat hier einen Lebensraum gefunden. Die linke Wegseite ist durch die regionale Landwirtschaft geprägt und zeigt neben Wiesen am Anfang, dann die typische Feldflur mit verschiedenen Nutzpflanzen wie z.B. Raps, Mais, Getreide.

Nach 30 Minuten Fußmarsch lässt sich die Hälteranlage Göttwitz zwischen den Weiden hindurch erkennen. Nach der Fischernte, die jedes Jahr im Herbst stattfindet, werden hier die gefangenen Fische gehalten und für den Verkauf vorbereitet. Dann kann man in den Becken die Artenvielfalt der Teiche aus der Nähe betrachten. Über viele Jahre hinweg unterstützt uns dabei der Fischwirt Herr Huhn von der Teichwirtschaft Wermsdorf. Er stellt den Kindern die Arbeit des Fischers vor und bringt sie zum Anfassen nah an die Fische heran. Immer wieder sind Karpfen, Schleie, Hecht & Co. sehr beeindruckend für die interessierten, jungen Naturforscher.

 

bio exk wermsdorferteiche3 bio exk wermsdorferteiche4

 

Nach viel neuem Wissen und einer kurzen Stärkung steht für die Gruppe der Rückweg an, denn die Hälteranlage stellt den westlichsten und entferntesten Punkt (Grenze der Landkreise Nordsachsen und Leipzig Land) der Exkursion dar. Dieser Teil der Wanderung führt über die Feldwege zurück zum Ort Wermsdorf. Zuerst lässt sich das Jagdschloss Hubertusburg nur in der Ferne sehen. Nach einiger Zeit steht man dann inmitten der größten Schlossanlage der Renaissance in Europa, dem ehemaligen Anwesen Friedrich August III. - Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Seit einigen Jahren sind die Gemäuer wieder für Besucher geöffnet. Das nutzen wir mit unseren Schülern natürlich auch und lassen uns in das Leben im 18. Jahrhundert entführen, wenn die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden oder aber auch der Freundeskreis Hubertusburg Führungen anbieten.

 

bio exk wermsdorferteiche5 bio exk wermsdorferteiche6

Und somit endet dieser Exkursionstag im historischen Ambiente und weckt schon Interesse für eine weitere Exkursion in Klasse 6, denn die Kurfürsten Sachsens haben sich hier ein Jagdschloss bauen lassen, weil die Region um Wermsdorf sehr waldreich und wildreich war und heute noch ist. Es bleibt also spannend.

 

Exkursion zu den „Exoten in der Region“

Zum Abschluss der Wissensvermittlung zu den Wirbeltierklassen bringen die Inhalte zum Thema Säugetiere unsere Fünftklässler zur Alpakazucht der Familie Linhardt und zur Straußenfarm Joite in Thalheim, um die artgerechte Tierhaltung an solch außergewöhnlichen Nutztieren kennen zu lernen. Wiederum führt uns dieses Thema in einem Wandertag durch den Stadtwald in Richtung Kleinforst, um von dort aus den Ort entlang der Feldwege in Richtung Thalheim zu verlassen. Erleben der Natur mit allen Sinnen.

 

bio exoten1

 

Nach etwa 45 Minuten ist das Ziel erreicht. Die Familie Linhardt stellt uns ihre „Rasenmäher“ vor und vermittelt den Schülern, dass nur unter Absicherung entsprechender Haltungsbedingungen eine solche Tierart gesund und dauerhaft als Nutztier viel Freude bringt. Beim Rundgang auf den Weidekoppeln kommen die Schüler den Tieren sehr nah und lernen, wie man sich gegenüber Wildtieren/ Fluchttieren verhält.

Im zweiten Teil der Exkursion widmen die Schüler ihre volle Aufmerksamkeit den Straußen, deren Haltung und Zucht sich Herr Uwe Joite verschrieben hat. Auf seiner Farm findet man aus diesem Grund vom Küken bis zum schlachtreifen Tier alle Altersgruppen und kann sich beim Gegenüberstellen mit den Tieren am Koppelzaun ein Bild von der beeindruckenden Größe der ausgewachsenen Strauße machen.

 

bio exoten2

Wer sich traut, darf die kleinen Strauße auch füttern. Vorsicht - Finger in Gefahr.

Auf seinen Weideflächen hält der Züchter auch einzelne Vertreter weiterer Laufvogelarten wie Emu und Nandu zur Anschaulichkeit. Somit erfahren die Schüler auch von der Vielfalt dieser Tiergruppe. Am Ende wird sich noch bei einem Mittagessen auf der Farm gestärkt, bevor der Rückmarsch in Richtung TMG Oschatz ansteht.

Die Veranstalter freuen sich über das Interesse der Kinder und blicken mit ihrem Fachwissen jeder Frage offen entgegen. Vielen Dank dafür.

 

Exkursion „Wermsdorfer Wald“

Die Ankündigung der Exkursion erfolgte ja schon im Jahrgang 5, als sich die Schüler mit dem Leben am Hof der Kurfürsten Sachsens beschäftigten. Die Jagd war ein Steckenpferd der Wettiner, eines der ältesten Geschlechter des deutschen Hochadels, weshalb sie sich die Region um Wermsdorf aufgrund seiner ausgedehnten Waldflächen und des Wildreichtums auswählten.

In Zusammenarbeit mit dem Forstamt Wermsdorf des Sächsischen Staatsforstes unter Anleitung des Revierförsters Herrn Erdmann haben wir alljährlich die Möglichkeit, einen Beitrag zur Gestaltung des Wermsdorfer Waldes zu leisten. Bewirtschaftet werden in diesem Forst ca. 5000ha Waldfläche, die es nach der Holzernte in den Wintermonaten wieder im Frühjahr aufzuforsten gibt. Unsere Schüler der 6.Klassen haben dann die Aufgabe, die Neuaufforstung mit zu gestalten bzw. Nachpflanzungen in Aufforstungsflächen vergangener Jahre durchzuführen. Dank der Anleitung und Unterstützung durch die Waldarbeiter des Revierförsters schaffen es die Schüler, während dieser zweistündigen Pflanzzeit etwa 2000 Jungpflanzen fachgerecht in den Boden zu bringen. So gestalten sie ein Stück Natur und können zeitlebens immer wieder an den Platz zurück kommen und sehen, wie sich der von ihnen gepflanzte Wald entwickelt und verändert.

Parallel dazu vermitteln die begleitenden Biologielehrer in Gruppen theoretische Grundlagen zum Aufbau, zu Funktionen und zur Vielfalt des Ökosystems Wald. Neben dieser Wissensvermittlung im „grünen Klassenzimmer“ ist es für die Klassen ein sehr praktischer und arbeitsreicher Tag, der ihnen zeigt, dass man nicht nur bei schönem Wetter im Wald sein kann, sondern auch im Frühjahr unter schlechteren Bedingungen solche Arbeiten ausführen muss, damit der Wald unter dem Blick der Forstwirtschaft für den Holzbedarf der kommenden Generationen gestaltet wird.

 

bio wermsdorferwald1 bio wermsdorferwald2