Geschichte sind nur Zahlen, Fakten und Auswendiglernen? Fehlanzeige! Auch die Historie können die Schüler hautnah in den Leistungs- und Grundkursen erleben! Am 14. Und 15.Dezember fuhren dazu der Leistungskurs 11 und 12 und der Rädlergrundkurs nach Berlin.
Los ging es mit einem Workshop im Jüdischen Museum. Die Schülerinnen und Schüler mussten sich vorher in Listen eintragen, zu welchem Thema sie gern arbeiten wollen. Insgesamt gab es zwei Themen zur Auswahl. Das erste Thema war: „Überleben mit Musik“ und beim zweiten ging es um Juden und ihre Erfindungen.
Die erste Gruppe beschäftigte sich in diesem Zusammenhang mit Coco Schumann, einem berühmten Jazz- Musiker. Er ist jüdischer Abstammung, weshalb er im Dritten Reich sogar bis nach Auschwitz verschleppt wurde. Dort musste er für die Gefangenen spielen, während diese zur Gaskammer schritten. Danach erkundeten die Jugendlichen die Ausstellung weiter mit ihrem Museumsführer. Er erklärte die ungewöhnliche Bauweise und die Intention des Architekten.
Währenddessen arbeiteten die Zwölften an ihrem Projekt, dazu teilten sie sich in Gruppen ein und mussten jeweils von den Menschen berichten und ihren Erfindungen. Das konnten sie in den verschiedenen Schaukästen erkennen und ablesen bzw. an den ausgestellten Stücken.
Nach dieser Führung im Jüdischen Museum folgte am Abend eine Theatervorstellung des „Jungen Deutschland“ mit dem Stück „Dieses Kind“. Darin ging es um die verschiedenen Beziehungen, welche es zwischen den Eltern und deren Tochter oder Sohn geben kann.
Am nächsten Tag stand dann die letzte Station auf dem Plan der Geschichtsinteressierten: Das Deutsche Historische Museum. Dort gingen die elfte und zwölfte Klasse wieder getrennte Wege. Die elfte Klasse besuchte die Sonderausstellung „1945 - Niederlage. Befreiung. Neuanfang“ . Um dies entscheiden zu können, für wen es zum Beispiel ein Neuanfang bedeutete, teilten sich die Kurse in Dreiergruppen auf. Die Ausstellung war auf 16 Länder bezogen und zu jedem Land wurden drei Personen und deren Biographie vorgestellt. Ein Schüler arbeitete jeweils zu einem Menschen, der in dieser Zeit lebte, verschiedene Punkte heraus, um am Ende entscheiden zu können: Neuanfang, Niederlage oder eine Befreiung? Nach einem ersten Abstimmen in der Gruppe, folgte die gemeinsame Auswertung der Biographien in der großen Gemeinschaft. Dabei nannte ein Museumsmitarbeiter noch wichtige Punkte zu der Bedeutung der Personen, die nicht aufgeschrieben werden konnten. Alle Elftklässler wurden dann gefragt, zu was sie ihre Person zuordnen würden. Am Ende war ein deutliches Muster zu erkennen: Für fast jeden war es entweder eine Befreiung oder ein Neuanfang.
Die zwölfte Klasse hingegen ließ sich durch die Ausstellung führen, in der jeder Besucher die komplette Geschichte nachvollziehen kann. Die Schülerinnen und Schüler durchliefen jedoch diesmal nur den Verlauf vom Kaiserreich bis 1945 und darüber hinaus. Dies sollte als Wiederholung für die Prüfung dienen, in der der angehende Abiturient genau diese Fakten wissen muss. Dazu beschäftigten sie sich vor allem mit der Geschichte der BRD und DDR. Die Museumsführerin zeigte zu jeder Epoche wie zum Beispiel dem Kaiserreich ein Bild und die Schüler mussten erkennen, warum es eben typisch in diese Zeit gehört.
Nach dieser anstrengenden aber aufschlussreichen Führung nahmen alle Schülerinnen und Schüler wieder Platz im Bus und unterhielten sich lebhaft. Für die Schülerin Saskia Otto aus der elften Klasse war es zum Beispiel ein gutes Erlebnis: „Ich fand vor allem das Jüdische Museum sehr aufschlussreich, weil ich dabei viel Neues gelernt habe. Es hat mir ein bisschen gefehlt, dass wir keine Zeit hatten, uns dort auch die Dauerausstellung anzuschauen, aber das werde ich wahrscheinlich irgendwann mal noch machen. Insgesamt war es aber eine wirklich tolle Exkursion!“