Am 19.06.2025 wurde der Stolperstein für Erich Vogel in der Wermsdorfer Straße 1b feierlich verlegt. Damit wird an einen Menschen gedacht, der als Lehrer in einer menschenfeindlichen Zeit sich immer für die Bildung aller Kinder einsetzte, unabhängig vom sozialen Stand und den intellektuellen Voraussetzungen. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde seinem Engagement mit seiner Entlassung aus dem Schuldienst bereits 1933 ein jähes Ende gesetzt. Der Grund: Als Kommunist stand er außerhalb der sog. Volksgemeinschaft, wurde zum politischen Gegner und als Bedrohung für die NS-Ideologie und Macht der Nationalsozialisten gesehen.

Im Anschluss an diese Stolperstein - Verlegung hat in der Hubertusburg die Stolperschwellenumlegung zum Gedenken an die Euthanasieopfer stattgefunden. In diesem ersten Projekt Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums gelernt, wie schwierig es ist mit dem Erinnern und Gedenken, aber auch wie wichtig es ist, sich mit der unmittelbaren Regionalgeschichte auseinanderzusetzen und historische Verantwortung zu übernehmen. Zurzeit wird an einem dritten Projekt mit dem Erich-Zeigner-Haus gearbeitet, welches den Menschen Emil Hugo Deubner in den Mittelpunkt rückt. 

In der aktuellen Memo – Jugendstudie der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft hat die anonyme Online – Befragung haben 59,6% der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen angegeben, dass sie die Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen in der Gegenwart als „besorgniserregend“ wahrnehmen. 61,4% gaben an, dass die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus sie  für die  Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen in der Gegenwart sensibilisiert habe. Diese letzte Zahl gibt Hoffnung, dass die aktive Beschäftigung mit dieser belasteten Geschichte dazu führt, dass diese jungen Menschen die gegenwärtigen gesellschaftlichen Probleme und Herausforderungen aktiv angehen werden. Dazu braucht es unser aller Unterstützung, denn eine weltoffene demokratische Gesellschaft lebt aus den Lehren der Vergangenheit.