Mit eindrucksvollen Experimenten haben Physik- und Chemielehrer am Oschatzer Gymasium eine Weihnachtsvorlesung gestaltet. Am Schluss stand sogar Schulleiterin Silvia Knott in Flammen.
Oschatz. Funkenflug, Lichtblitze und eine Schulleiterin, die in Flammen steht: Der Unterricht kurz vor den Weihnachtsferien wurde am Oschatzer Thomas-Mann-Gymnasium zu einem echten Spektakel. Physik- und Chemielehrer hatten sich dafür von den Weihnachtsvorlesungen an Universitäten inspirieren lassen und unterhielten Schülerinnen und Schüler mit einer Reihe spannender Versuche, wobei Nerven und Geräte an ihre Grenzen kamen.
Dabei bewiesen die Lehrer, dass man Naturwissenschaften amüsant und lehrreich zugleich vermitteln kann. Schon ihre Aufmachung verriet, dass dieser Morgen kein gewöhnlicher Unterrichtstag werden würde: Weihnachtspullover, Sonnenbrille und Wichtelmütze gehörten zur Ausstattung.
„Es wird heiß, es wird laut, es wird spektakulär“, hatte Schulleiterin Silvia Knott angekündigt und mit einem Augenzwinkern hinzugefügt: „Wir garantieren für nichts!“ Viermal wiederholten die Kollegen vor verschiedenen Klassen ihre Vorstellung – und jedesmal gab es dafür viel Applaus.
Das lag auch daran, dass sich die Lehrer selbst nicht allzu ernst nahmen. Etwa als Holger Kielau, verkleidet als Professor Newton, den Jugendlichen eine etwas andere Weihnachtsgeschichte erzählte. Diese hatte auch viel mit Staunen und Überraschungen zu tun, hangelte sich aber an naturwissenschaftlichen Phänomenen entlang.
Versuche mit Pendel, Tesla-Spule oder einem Gemisch aus Essig und Natron sorgten dafür, dass Schülerinnen und Schüler bis zuletzt aufmerksam der Vorlesung folgten. Dabei hatten zum Teil auch Jugendliche die Chance, mitzumachen.
Etwa als es darum ging, Kerzen zu löschen – aber ohne selbst zu pusten oder mit Wasser nachzuhelfen. Ein Experiment mit simplen Zutaten, aber großem Effekt. Dazu wurden im Erlenmeyerkolben Natron und Essig gemischt und das entstehende Gas zielgerichtet auf die Kerzenflamme gelenkt – die prompt erloschen ist.
Höhepunkte der Weihnachtsvorlesungen waren zweifellos die Versuche, bei denen es wie versprochen heiß wurde: So hatte Schulleiterin Silvia Knott angekündigt, sich in Flammen setzen zu lassen. „Hoffentlich müssen wir nicht hinterher renovieren“, hatte sie davor noch scherzhaft gesagt.
Wasser, Spülmittel und Feuerzeuggas waren die Bestandteile des Experiments, das in Bruchteilen von Sekunden zu einer beeindruckenden Flamme auf der Handfläche der Schulleiterin führte. Und keine Sorge: Dieses Mal ging alles gut, die Renovierung des Chemiezimmers kann noch warten. „Es riecht höchstens ein bisschen nach verbrannter Gans“, so Silvia Knott ironisch.
LVZ
Quelle: OAZ, Ausgabe 21.12.2023 (Jana Brechlin)