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Das Unternehmen RHG Mittelsachsen hat der Schule 30 PCs gespendet. Die Schüler freut das – und sie hoffen, dass sich damit der Unterricht in vielerlei Hinsicht verbessert.

 

Die Neuntklässler Selina Wieczorek, Tamim Abbud und Nele Sternberger (v.l.) mit den neuen Computern

Foto: Frank Hörügel

 

Oschatz. Die digitale Ausstattung des Thomas-Mann-Gymnasiums hat sich auf einen Schlag verbessert. Den Quantensprung hat die Raiffeisen Handelsgenossenschaft (RHG) Mittelsachsen ermöglicht, die auch in der Oschatzer Lichtstraße einen Markt betreibt. Das Unternehmen stellte der Schule am Donnerstagnachmittag 30 Computer kostenlos zur Verfügung.

„Wir benötigen die Geräte nicht mehr, weil es in unserem Unternehmen einen Generationswechsel bei den Computern gegeben hat. Und wir wissen, dass in Bildung investiert werden muss“, erläuterte Claudio Stöber, Marketing-Manager der RHG, den Hintergrund der Aktion. Alle 30 Computer seien mit neuen Technikkomponenten bestückt worden und voll funktionsfähig. Warum die Wahl für die Spende gerade auf das TMG in Oschatz gefallen ist, erklärte Vorstand Ilona Mende so: „Meine Tochter hat an dieser Schule gelernt. Und mein Arbeitsplatz ist in Oschatz, dadurch gibt es eine Verbundenheit.“

Nutznießer der neuen Technik werden die 650 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sein. „Ich finde es sehr gut, dass unsere Computer erneuert werden und die Technik besser wird“, sagt Nele Sternberger (15) aus der Klasse 9/3. Auch die gleichaltrige Selina Wieczorek lernt in dieser Klasse und sagt: „Ich erhoffe mir, dass der Informatik-Unterricht besser wird.“

Wie sieht es denn allgemein mit der digitalen Ausstattung des Thomas-Mann-Gymnasiums aus? Seit 2019 unterstützt der Bund im Rahmen des „Digitalpakts Schule“ den Ausbau der digitalen Infrastruktur von Schulen. Rund 6,5 Milliarden Euro stehen dabei den Ländern zur Verfügung. Sachsen hatte seinen Anteil bis zum Jahresende weitgehend ausgeschöpft und bis dahin die Gesamtsumme von 342 Millionen Euro bewilligt.

Am TMG gibt es laut Informatik-Lehrer Richard Biedermann in jedem Klassenzimmer einen Computer. Doch einige Geräte würden sich nicht gut bedienen lassen. „Da muss man sich schon zehn Minuten vorher überlegen, wenn man was in das digitale Klassenbuch eintragen will.“ Schulleiterin Silvia Knott bestätigt, dass es in jedem Klassenraum einen Computer sowie einen Beamer (Videoprojektor) oder eine interaktive Tafel gibt. „Die funktionieren alle – aber manche besser oder schlechter als andere.“

Positiv hebt die Schulleiterin hervor, dass das Gymnasium seit Anfang des laufenden Schuljahres über „sehr gutes WLAN“ verfügt. Mit dem schnellen Internet sei nach der Anschaffung interaktiver Tafeln die zweite Stufe des Digitalpaktes bewältigt worden. In dieser Stufe wurden auch alle 60 Lehrerinnen und Lehrer mit Endgeräten ausgestattet. „In den Sommerferien folgt dann noch die letzte Stufe. Dann werden alle Klassenzimmer mit WLAN-Beamern ausgestattet, damit die Lehrer ihre Endgeräte mit den Beamern verbinden können“, erklärt sie.

Zudem werde eine Klasse mit einem kompletten Satz Tablets (iPad) ausgestattet, der bereits da ist und ab dem neuen Schuljahr im Einsatz sein soll. Auf den Tablets sollen dann sämtliche benötigten Lehrbücher für die Schüler verfügbar sein. „Und irgendwann werden die Tablets auch noch wie eine Art Hefter verwendet werden. Im besten Fall kommen die Schüler dann nur noch mit ihrem iPad zum Unterricht“, blickt Silvia Knott in die Zukunft.

Die Ausstattung mit Technik ist aber nur die eine Seite. Genauso wichtig ist es, die Computer am Laufen zu halten und – wenn nötig – schnell zu reparieren. Dafür ist der junge Informatik-Lehrer Richard Biedermann als IT-Koordinator (IT: Informationstechnik) des Thomas-Mann-Gymnasiums zuständig. „Mal funktioniert ein Beamer nicht, dann fehlt eine Fernbedienung oder die Computer-Tastatur ist kaputt“, beschreibt er die Fälle, bei denen sein Einsatz gefordert ist. Zwei Wochenstunden hat der IT-Koordinator dafür Zeit. „Das sind zwei Stunden, die wir Herrn Biedermann auch im Unterricht gebrauchen könnten“, sagt Schulleiterin Knott. Aus ihrer Sicht wäre es deshalb gut, wenn die Aufgaben des IT-Koordinators an Fachleute außerhalb der Schule vergeben werden könnten.

Doch eine solche Lösung ist vorerst nicht in Sicht. Richard Biedermann kann nach eigener Einschätzung seine Aufgaben als IT-Koordinator innerhalb von zwei Stunden pro Woche bewältigen. Manchmal kann es aber auch etwas länger dauern – so wie am Donnerstagnachmittag. „Jetzt habe ich noch zu tun“, sagt der Oschatzer. Die 30 neuen Computer von der RHG müssen in die Klassenzimmer verteilt und angeschlossen werden.

 

aus: OAZ Online, Ausgabe vom 17.06.2023