Oschatz. Petra Rochner ist optimistisch: Nach den Sanierungen der Gymnasien in Delitzsch und Torgau setzt die stellvertretende Schulleiterin des Thomas-Mann-Gymnasiums (TMG) auf entsprechende Arbeiten in der Oschatzer Bildungseinrichtung. Wer mit wachem Blick über die Flure des Hauses schreite, erkenne, dass diese auch dringend nötig sei, sagte sie im Zuge der Vorstellung des TMG in der jüngsten Sitzung des Jugendstadtrates.
Seit einigen Jahren befindet sich die Schule in Trägerschaft des Landkreises Nordsachsen, das Gebäude gehört jedoch nach wie vor der Stadt – ein Sonderfall, der sich auch auf Investitionen in die Gebäudesubstanz auswirkt. Zudem seien bei solchen Maßnahmen die Vorgaben des Denkmalschutzes zu berücksichtigen, was ebenfalls Hürden und Kompromisse verlange, so Rochner.
Für die rund 600 Schüler und gut 50 Lehrer sei die Digitalisierung eine Herausforderung – und nur schrittweise umsetzbar. Schulleiterin Marion Müller befand sich übrigens am Abend der Sitzung zu einem Termin diesbezüglich, um weitere Weichen zu stellen. Überraschenderweise kam aus der Schülerschaft ein Impuls, der der Digitalisierung entgegen spricht: Schüler der fünften und sechsten Klassen sprachen sich für eine handyfreie Schule aus. Dazu gibt es bei Schülern, Lehrern und Eltern unterschiedliche Auffassungen. Möglich sei in jedem Fall eine Kooperation mit der Unfallkasse Meißen, die im Rahmen der Initiative „Gesunde Schule“ unter anderem für eingeschränkte Smartphone-Nutzung plädiert.
Mit der Berufs- und Studienorientierung, beginnend mit der Potenzialanalyse ab Klasse 7, der Begabtenförderung und dem international anerkannten Sprachzertifikat CertiLingua und zweisprachigem Geografieunterricht, bereitet das TMG seine Absolventen gezielt auf das Leben nach der Schule vor. „Nicht jeder Abiturient muss zwingend zum Studium. Hier hat ein Umdenken stattgefunden. Dem wollen wir Rechnung tragen. In der Potenzialanalyse geht es neben den Stärken der Kinder auch darum, herauszufinden, wo ihre Schwächen liegen. Der Umgang damit ist nicht weniger wichtig“, konstatiert Petra Rochner.
Die Talentschau „TMG stellt sich vor“ am 3. April ab 19 Uhr in der Aula zeigt ein Spektrum des Schullebens. Die Ausstellung „Blickwinkel“ im Foyer ist schon ab 18 Uhr zu sehen.
(Ausgabe vom 05.03.2020)