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Begabtenförderung am Thomas-Mann-Gymnasium funktioniert – auch ohne Konzert des erkrankten Star-Pianisten Andreas Boyde

 

Oschatz. Viele Werke des russischen Komponisten Modest Mussorgski (1839-1881) blieben unvollendet. Nicht aber der Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“, dessen Sätze Gemälde und Zeichnungen seines Freundes Viktor Hartmann beschreiben. Im Rahmen des Projekts „Sounds and Colours“ (Klänge und Farben) schufen 15 Schülerinnen und Schüler des Thomas-Mann-Gymnasiums (TMG) nun wiederum Bilder auf Grundlage dieser Musik.

Die Ergebnisse sollten im Rahmen eines Konzertes mit dem in Oschatz geborenen Pianisten Andreas Boyde präsentiert werden. Bilderschau und Austausch gelangen, das Konzert, das Schülerbilder und Musik vereinen sollte, jedoch nicht. Grund: Andreas Boyde erkrankte und konnte nicht spielen. Noch einen Tag zuvor hatte Boyde in einem Workshop mit den Schülern die Inspiration für deren Werke gegeben. Dass der Pianist selbst nicht da war, um sich mit den jungen Künstlern über die Ergebnisse auszutauschen war ein Wermutstropfen. Jedoch schmälerte das entgangene Konzerterlebnis nicht die Begeisterung. Clara Zerbs erlebte die Arbeit mit Boyde als „einmalig und erfrischend anders“ im Vergleich zum sonstigen Kunstunterricht.

Entsprechend unterschiedlich fielen die übrigen Ergebnisse aus. Diana Elsner-Schütz, Mutter eines Gymnasiasten, war beeindruckt. „Kaum zu glauben, dass das Schülerarbeiten sind. Man kommt sich vor wie in einer richtigen Galerie“. Darüber hinaus habe die Aussicht auf das Konzert bei ihrem Sohn das Interesse an klassischer Musik geweckt, so Elsner-Schütz.

Aus Sicht des Fördervereins des TMG, der das Projekt ermöglicht hatte, ist „Sounds and Colours“ trotz des fehlenden Konzerts gelungen. „Der für die Schüler entscheidende Teil hat stattgefunden, sie konnten sich verwirklichen. Die Karten für den Abend behalten ihre Gültigkeit, wir suchen gemeinsam mit unseren Partnern einen neuen Termin dafür“, sagte Vorsitzender Tom Herberger. Das Projekt bleibt vorerst unvollendet, hat aber, anders als Mussorgskis Werke, eine reale Aussicht auf Vollendung.