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Bilder der Aktion „Sounds and Colours“ werden im Thomas-Mann-Gymnasium ausgestellt

Oschatz. Es kommt so schnell nicht wieder: Das Künstler-Gipfeltreffen am Wochenende in der Stadthalle. Mit ihren Kunsterziehungslehrerinnen Silke Hörügel und Rosi Rochner erhielten 15 Jungen und Mädchen des Thomas-Mann-Gymnasiums besondere Begabtenförderung.

Malen mit Mussorgski auf den Ohren – inspiriert von den Pianoklängen Andreas Boydes bringen die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke auf die Leinwand. Foto: Christian Kunze

Die Teilnehmer aus den Klassen 10, 11 und 12 malten Gemälde nach Modest Mussorgskis Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“. Diese wiederum komponierte der Russe nach Gemälden und Zeichnungen einer Gedächtnisausstellung seines Landsmannes und Freundes, dem Maler Viktor Hartmann.

In die Tasten eines eigens aus Meißen besorgten Flügels griff während des Workshops rund um Musik und Malerei der in London lebende, aus Oschatz stammende Pianist Andreas Boyde. Zwar entfiel das Abschlusskonzert, in dem Musik und Bilder gemeinsam präsentiert wurden, weil Boyde erkrankte. Am Sonntagabend befand sich der Pianist jedoch schon auf dem Wege der Besserung – und im Flugzeug auf dem Weg gen Heimat.

Für Schülerinnen wie Klara Zehne war der Workshop eine außerordentliche Erfahrung – mit der Erkenntnis, dass nichts in Stein gemeißelt ist. Im Musikstück „Der Zwerg“, das sie sich ausgesucht hatte, wird die titelgebende Figur laut Boyde als „klein, dick, ungelenk und stolpernd“ beschrieben. „Diese Interpretation nicht auf sich wirken zu lassen, war schwierig“, so die Schülerin. Das fertige Gemälde zeigt jedoch einen grazil schreitenden, schlanken Löwen – und belegt damit, dass die Musik bei der Schülerin, die sie hörte, gänzlich andere Assoziationen weckt als bei dem, der sie spielte.

Die Bilder sind im Treppenhaus der Schule zu sehen. Einer breiteren Öffentlichkeit werden sie sicher gezeigt, wenn das Konzert nachgeholt wird. Das kündigte der Schul-Förderverein an. cku