Suche

 
 

Klavierkonzert mit Andreas Boyde und Gemälden Oschatzer Gymnasiasten begeistert über 300 Zuschauer

 

Andreas Boyde am Flügel im Altarraum der St. Aegidienkirche. Ein Video vom Konzert sehen Sie auf www.lvz.de Fotos: Andreas Görl

Oschatz. Russische Kälte zu russischen Klängen: Als Andreas Boyde am Freitagabend in der Oschatzer St. Aegidienkirche Modest Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ anstimmte, war die Atemluft der Zuhörer sichtbar. Trotz der Kälte kamen über 300 Menschen, um das nachgeholte Konzert des Star-Pianisten zu erleben. Mit fortwährender Dauer war den Besuchern anzusehen, dass es in ihrem Inneren doch wärmer wurde. Die Begeisterung für die Musik ging von dem virtuos spielenden Star-Pianisten aus London auf die Anwesenden über. Musik verbindet.

„Im November vergangenen Jahres hatten wir geplant, den Auftritt als Finale des Projektes Sounds and Colours in der Stadthalle zu genießen – doch dann erkrankte Andreas Boyde plötzlich“, erinnert Tom Herberger, Vorsitzender des Fördervereins am Thomas-Mann-Gymnasium. Der Verein hatte es, gemeinsam mit anderen Sponsoren ermöglicht, dass Schüler des Gymnasiums zusammen mit Andreas Boyde einen Workshop bestritten. Sie malten Bilder zu der von ihm gespielten Musik.

Clara Zerbs malte zu „Promenade III“

Sounds and Colours, also Klänge und Farben, verschmolzen nun beim nachgeholten Konzert miteinander. Boyde brachte neben „Bilder einer Ausstellung“ zudem Ludwig van Beethovens „Mondscheinsonate“ und Claude Debussys „Images pour piano“ zu Gehör. Diese Programmmusik ließ die Gäste nicht kalt – am Ende des knapp zweistündigen Konzerts gab es nicht nur minutenlang Applaus, sondern stehende Ovationen.

Der Förderverein gewährte allen Interessierten freien Eintritt zu diesem besonderen Erlebnis und setzte auf den Benefizgedanken. „Sie geben was es Ihnen wert ist – und wir verwenden Ihr Geld im Förderverein zugunsten des Gymnasiums und der Aktivitäten der Schule – ganz egal, ob es sich dabei um Honorare, Transportkosten, Tierfutter, Sportwettkämpfe oder eines der zahlreichen anderen Projekte handelt, es kommt den Schülern zugute“, so Herberger.

Er hob neben den Unterstützern auch die weiteren Mitwirkenden hervor. „Ohne die Kunsterziehungslehrerinnen Rosi Rochner und Silke Hörügel und das Engagement der Schulleitung hätte diese einmalige Idee nicht umgesetzt werden können“. Verkauft wurden im Rahmen des Konzerts außerdem Postkarten mit den Gemälde-Motiven der Schüler sowie Boyde-CDs. Insgesamt kam nach Angaben des Fördervereinsvorsitzenden so eine Gesamtsumme von 1680 Euro für das Vereinskonto zusammen.

Der Abschluss dieser nicht alltäglichen Initiative zur Begabtenförderung war nicht nur ein Kunstgenuss in ansprechender Atmosphäre, sondern auch für die beteiligten Schüler eine ganz besondere Erfahrung. Sophie Kinder aus Oschatz fühlte sich während des Zuhörens sofort wieder in den Workshop zurückversetzt. „Wenn ich doch nur einen Pinsel, eine Leinwand und Farbe zur Hand gehabt hätte, dann hätte ich sofort wieder malen können“, sagte sie.

Sophie Kinder malte zu „Die Hütte auf Hühnerfüßen – Baba Yaga“

Im Anschluss an den musikalischen Leckerbissen gab es Blumen für den Pianisten und eine Kirchenführung für Interessierte, die das Gotteshaus vielleicht noch nicht kannten, angeboten von Pfarrer in Ruhe Berthold Zehme. Eine Premiere war das Konzert auch für Andreas Scheller. Der langjährige Kopf des Fördervereins hat schon vieles getan, aber eine Kirche für solch einen Abend vorzubereiten, das war auch für ihn etwas Neues.

Sebastian Herbst malte zu „Das Bogatyr-Tor“ l