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Schüler des Thomas-Mann-Gymnasiums wirken an einer Plastik des Künstlers Andreas Hartzsch für Sornzig mit

 

Erstes Kennenlernen: Schüler des Thomas-Mann-Gymnasiums und Andreas Hartzsch werden gemeinsam eine Skulptur für Kloster Sornzig gestalten. Foto: Axel Kaminski

Sornzig/Riesa. Der Lutherweg hat 2017, als sich der Thesenanschlag des Reformators zum 500. Mal jährte, große Aufmerksamkeit erfahren. Mit einem Kunstprojekt soll der Weg im Fokus des Interesses bleiben. Dafür waren im vergangenen Jahr vier Kunstwerke ausgeschrieben worden. Sie werden bis Ende 2018 in Leisnig und bei Döbeln sowie an den Klöstern Nimbschen und Sornzig errichtet.

Die Ausschreibung für das Sornziger Kunstwerk hat der im Riesaer Künstlerhaus „Glashof“ ansässige Andreas Hartzsch gewonnen. An seiner Arbeit werden sich sechs Schüler des Thomas-Mann-Gymnasiums Oschatz beteiligen. „Die ,sozialisierte Kunst’ war Bestandteil der Ausschreibung“, betont Andreas Hartzsch. Insgesamt sei das ein zweistufiges Verfahren gewesen. „Zunächst gab es einen Ideenwettbewerb. In der zweiten Stufe war ein Modell einzureichen“, erläutert der Glaskünstler. Rund 20 Künstler seien dazu eingeladen worden. Danach habe eine Jury ausgewählt, welches Projekt realisiert werden solle.

Andreas Hartzsch hat eine aus 34 Glasscheiben bestehende Skulptur mit dem Titel „Die jungen Frauen“ vorgeschlagen. Zwischen jeder der einen Zentimeter starken Glasscheiben sollen Frauenfiguren sparsam malerisch dargestellt werden. Sie würden in Farbigkeit, Symbolhaftigkeit und Details variieren. In Vorder- und Hinteransicht würden dann sämtliche Figuren erkennbar sein. „Jede Bewegung des Betrachters gibt räumliche Verschiebungen im Block zur Ansicht“, heißt es in der Projektbeschreibung.

„Die jungen Frauen“ nimmt Bezug auf die Nonnenflucht aus dem Kloster Sornzig im Jahre 1523, für die der Fluchthelfer Hinrich Kellner aus Mittweida geköpft wurde. Mit deren Geschichte werden sich die Gymnasiasten der Klassenstufen 9 und 10 im Rahmen des Projektes beschäftigen. Sie werden aber auch noch das Glas als Werkstoff näher kennen lernen. Am Mittwoch nahmen sie erst einmal Kontakt zum Künstler auf und besichtigten die von ihm im „Glashof“ ausgestellten Werke. Daneben klärten sie organisatorische Fragen ihres gemeinsamen Vorhabens und konnten bei einem ersten Einblick in die Werkstatt das Ausgangsmaterial und einige Werkzeuge in Augenschein nehmen. „Wir wollen als Gruppe eine Figur erstellen, so dass im fertigen Kunstwerk eure Handschrift zu erkennen ist“, sagte Andreas Hartzsch den Schülern. Die meisten der Teilnehmer wirkten schon mehrmals an Kunstprojekten mit, die das Thomas-Mann-Gymnasium anbietet.

Die fertige Glasskulptur soll von einem Edelstahlrahmen eingefasst werden. Dieser wird auf einem 60 Zentimeter hohen Porphyrblock montiert. Gemäß der Ausschreibung sei bis zum Jahresende Zeit, das fertige Kunstobjekt am vorgesehenen Standort zu errichten. Andreas Hartzsch möchte allerdings nicht bei Schnee und Frost bauen, so dass er die Arbeit an „Die jungen Frauen“ spätestens im Oktober beenden will.