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Knisternd-komischer Spaß: „Frère Diabolo“ in der Aula
 

Elisa Brechlin, Pauline Schäfer und Luise Schilke (v.l.) auf der Bühne. Foto: Christian Kunze

Oschatz. Wer die rechte Hand des Satans bei sich wohnen lässt, dem vergeht schnell das Lachen – sollte man meinen. Die neue Theatergruppe des Thomas-Mann-Gymnasiums beweist das Gegenteil. Ihre Inszenierung der teuflisch guten Geschlechterkomödie „Frère Diablo“ von Markus Wiegand ist beste Unterhaltung für Theaterfreunde – und solche, die es werden wollen.

Das kurzweilige Drehbuch, von den Akteurinnen unter der Leitung der Dresdener Theaterpädagogin Juliane Steding um einige lokale Bezüge ergänzt, liefert knackige Dialoge, markante One-Liner und eine Geschichte, die nicht weit weg vom Alltag der Schülerinnen ist, die auf der Bühne der Schulaula stehen. Gott wettet mit Luzifer um die Seele der unschuldigen Julia. Um diese auf die böse Seite zu ziehen, schickt der Höllenfürst einen Handlanger in die Wohngemeinschaft, zu der neben Julia noch zwei weitere junge Frauen gehören. In Gestalt des jungen Mannes Paul bringt der titelgebende Hilfsteufel Frère Diablo das bisher so beschauliche Leben der Mädchen und ihrer Vermieterin gehörig durcheinander.

Mehr über die Handlung zu verraten, wäre unfair, denn eine Aufführung der Gruppe ist noch zu erleben – erfahren Sie also selbst, wie alles ausgeht. Nur so viel: Das Stück gibt den ausschließlich weiblichen Darstellern genügend Raum, ihre Talente zu entfalten. Mit einer überschaubaren Kulisse und geringem, aber markantem Aufwand für das Kostüm, gelingt es diesem Lustspiel, vor allem durch die Leistungen der Akteure zu überzeugen.

Zu den Höhepunkten des Abends im Licht der Scheinwerfer gehören eine Interpretation des Bangles-Hits „Eternal Flame“ und der nicht ganz fachgerechte Umgang mit einem Kohlkopf. Der Humor des Stücks, mitunter so schwarz wie die Hölle und manchmal auch deftig und frivol, spart nicht mit Anzüglichkeiten. Diese Mischung ist bestens geeignet, um bei weiteren Jugendlichen im Publikum die Lust am darstellenden Spiel zu wecken. Womöglich sitzt im Publikum der ein oder andere interessierte Schüler aus dem Freundes- und Bekanntenkreis der Mitspieler. Die Schauspielerinnen gehen in ihren Rollen auf und stecken damit auch das Publikum an. Zur Premiere waren nur 13 Stühle besetzt – mit Sicherheit werden es heute Abend zur letzten Aufführung noch ein paar mehr sein.

Theater am Thomas-Mann-Gymnasium, heute ab 19 Uhr in der Aula der Schule.