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Berliner Selbstmord-Fall beschäftigt auch Eltern und Lehrer in Nordsachsen / Wir haben einmal an den Schulen nachgefragt

Nordsachsen. Es war ein schlimmer Fall, der jetzt das Thema Mobbing an Schulen wieder in die Schlagzeilen brachte. Ein elfjähriges Mädchen aus Berlin beging Selbstmord – und der Auslöser war möglicherweise Mobbing. Zwar laufen die Ermittlungen noch, dass Mobbing unter Schülern für die Betroffenen tatsächlich schlimme Folgen haben kann, ist jedoch unstrittig. Wir haben einmal an verschiedenen Schulen im Landkreis Nordsachsen nachgefragt, wie dort mit dem Thema umgegangen wird, welche Präventionsmaßnahmen und Sicherheitsmechanismen es gibt.

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Am Thomas-Mann-Gymnasium (TMG) in Oschatz nimmt man das Thema nach Aussage der Schulleiterin Marion Müller „sehr ernst“. Egal, wo die Ursachen dafür zu finden sind, die Folgen spielen sich in der Schule ab. Entscheidend sei, dass am TMG niemand als „Petzer“ stigmatisiert wird, wenn er auf Mobbing oder entsprechende Ansätze hinweist. Vertrauenspersonen für Schüler seien nicht nur Beratungspädagogen oder Schulsozialarbeiter, sondern alle Lehrer, so Müller. Projekte, in den Unterricht integriert und von externen Beratern durchgeführt, sollen helfen, dass alle im Schulalltag involvierten Personen offen mit der Problematik umgehen. „Damit schaffen wir es am besten vorzubeugen“, so Müller, ganz nach der Devise „Agieren statt Reagieren“. Mobbing zu thematisieren, habe auch ihr selbst geholfen, Angriffe gegen die eigene Person aufzuarbeiten, räumt die Schulleiterin ein. Ein Angebot mit Fortbildungscharakter für Eltern läuft zudem seit einigen Jahren erfolgreich in den Klassenstufen 5 und 6 – auch hier mit Unterstützung von außerhalb der Schule. In Zukunft auf dem Plan steht eine Fortbildung für Lehrkräfte. Sie steht unter der Überschrift „Hass im Netz“ und beschäftigt sich mit dem Mobbing-Verhalten von Schülern in sozialen Medien im Internet.

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