4.30 Uhr klingelte der Wecker und während alle anderen Schüler noch schliefen, waren wir, die Jahrgangsstufe 11, am 16.01.2019 schon in Richtung Berlin unterwegs.
Auf der Hinfahrt konnten wir jedoch den verlorenen Schlaf nachholen. Schon drei Stunden später fuhr der Bus vorbei am Potsdamer Platz, durch die Innenstadt Berlins, bis wir vor dem imposanten Gebäude des Bundesrates hielten.
Nach einer kurzen Sicherheitsüberprüfung ging es schon herein und durch die künstlerisch ausgestalteten Hallen bis zum Sitzungssaal, in welchem sich regelmäßig einmal im Monat die Vertreter der sechzehn Landesregierungen treffen, um über neue Gesetzesentwürfe zu beraten, Änderungsanträge einzureichen oder Stellungnahmen zu formulieren.
Daraufhin bot sich uns die Möglichkeit, selbst in die Rolle der Regierungsvertreter zu schlüpfen und gemeinsam aus Sicht der verschiedenen Bundesländer Stellung zur Fahrtauglichkeitsprüfung ab dem Alter von 70 Jahren zu beziehen und diese dann am Rednerpult unseren Mitschülern zu präsentieren.
Geleitet wurde die Sitzung dabei durch unsere selbsternannte Bundesratspräsidentin und den dementsprechend selbsternannten Bundesminister und Staatssekretär.
Nach der Beschlussfassung folgte der nächste Punkt der Tagesordnung. Hierbei besichtigten wir sowohl Checkpoint Charlie als auch das Holocaust-Mahnmal.
An beiden Gedenkstätten kam es dabei zur tiefgründigen Auseinandersetzung mit den Begründungen dieser Denkmäler, welche durch zwei Schülerreferate erfolgte.
Nach einer kurzen Mittagspause lud uns der Bundestagsabgeordnete Nordsachsens, Marian Wendt (CDU), zum Gespräch in das Paul-Löbe-Haus direkt neben dem Bundestag ein, wo er uns einen Einblick in sein Leben als Bundestagsabgeordneter ermöglichte. Dabei erklärte er, wie intensiv sich die Fraktionen, Arbeitsgruppen und Ausschüsse mit den aktuellen politischen Themen auseinandersetzen und dass die Politik aus weit mehr als nur den Plenarsitzungen besteht, die im Fernsehen übertragen werden. Im Anschluss konnten wir unsere mitgebrachten Fragen stellen, welche von den Dienstwagen unserer Politiker über Datenschutz bis hin zu Offshore-Windparks reichten. Es war beeindruckend, mit welcher fachlichen Kompetenz Herr Wendt trotz der sehr großen Vielfalt auf jede einzelne dieser Fragen sachlich und nachvollziehbar antwortete.
Zum Abschluss des Tages ging es für uns nach einem kurzen Abstecher in das Plenum, wo wir der Regierungserklärung beiwohnten, hoch in die gläserne Kuppel des Reichstagsgebäudes. Von hier aus bekamen wir einen eindrucksvollen Blick sowohl in den Plenarsaal als auch über Berlin.
Alle Teilnehmer waren sich einig: Dies war eine gelungene Exkursion der GRW- und Geschichtskurse.
- Arthur Körner